Mittwoch, 15. Februar 2012

Glossa Nova


Dies ist ein Blog über das Plansprachenprojekt Glossa Nova. Sein Alleinstellungsmerkmal: Es verbindet eine überwiegend lateinische Grammatik mit einem überwiegend (west-) germanischen Wortschatz. So stammen die meisten Haupt-, Zeit- und Eigenschaftswörter sowie die Fragefürwörter aus germanischen Sprachen, während persönliche Fürwörter und Bindewörter meist dem Lateinischen entnommen sind. Daneben gibt es im Glossa Nova auch Entlehnungen aus slawischen, finnougrischen, baltischen und keltischen Sprachen*. Die Morpheme des Glossa Nova sind vorwiegend lateinischen Ursprungs; allerdings wurde der Formenbestand in Annäherung an die germanischen Sprachen reduziert.
Während andere Plansprachen (z. B. Esperanto, Ido, Novial oder Glosa) nach möglichst großer Einfachheit in Grammatik und Wortschatz und damit leichter Erlernbarkeit streben, spielen diese Merkmale bei der Ausgestaltung des Glossa Nova keine Rolle. Dies macht sich vor allem in dem System der Flexionen bemerkbar; so haben z. B. Hauptwörter drei Geschlechter wie im Lateinischen oder Deutschen, und es gibt mehrere Deklinationsklassen (aber immerhin ein paar weniger als im Latein). Auch erlaubt sich das Glossa Nova einige Synonyme**, was in einem als internationale Hilfssprache konzipierten Projekt ebenfalls tabu wäre.
Glossa Nova hat allerdings auch nicht die Zielsetzung der oben erwähnten Plansprachen. Es ist einfach eine Spielerei, um sich mit den Freuden der lateinischen Grammatik zu beschäftigen, und erhebt nicht den Anspruch, eine Hilfssprache für den internationalen Austausch oder für ähnliche Zwecke zu werden. Für das Plansprachenprojekt Glossa Nova gilt vielmehr:

Spassus est, et spassum māchere sollet.
(Ein Spaß ist es, und Spaß soll es bereiten.) 

* z. B. comnata Zimmer, smotrīere schauen; cummitus Gespenst, valmis fertig; vanduō Wasser; balma Höhle.
** z. B. balde/scōrō bald, stātim/sofortim sofort

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