Dies ist ein Blog über das Plansprachenprojekt Glossa Nova. Sein Alleinstellungsmerkmal: Es verbindet eine überwiegend lateinische Grammatik mit einem überwiegend (west-) germanischen Wortschatz. So stammen die
meisten Haupt-, Zeit- und Eigenschaftswörter sowie die Fragefürwörter
aus germanischen Sprachen, während persönliche Fürwörter und Bindewörter meist
dem Lateinischen entnommen sind. Daneben gibt es im Glossa Nova auch
Entlehnungen aus slawischen, finnougrischen, baltischen und keltischen
Sprachen*. Die
Morpheme des Glossa Nova sind vorwiegend lateinischen Ursprungs; allerdings
wurde der Formenbestand in Annäherung an die germanischen Sprachen reduziert.
Während
andere Plansprachen (z. B. Esperanto, Ido, Novial oder Glosa) nach möglichst großer Einfachheit in Grammatik und
Wortschatz und damit leichter Erlernbarkeit streben, spielen diese Merkmale bei
der Ausgestaltung des Glossa Nova keine Rolle. Dies macht sich vor allem in dem
System der Flexionen bemerkbar; so haben z. B. Hauptwörter drei Geschlechter
wie im Lateinischen oder Deutschen, und es gibt mehrere Deklinationsklassen
(aber immerhin ein paar weniger als im Latein). Auch
erlaubt sich das Glossa Nova einige Synonyme**, was in
einem als internationale Hilfssprache konzipierten Projekt ebenfalls tabu wäre.
Glossa
Nova hat allerdings auch nicht die Zielsetzung der oben erwähnten Plansprachen.
Es ist einfach eine Spielerei, um sich mit den Freuden der lateinischen Grammatik
zu beschäftigen, und erhebt nicht den Anspruch, eine Hilfssprache für den
internationalen Austausch oder für ähnliche Zwecke zu werden. Für das
Plansprachenprojekt Glossa Nova gilt vielmehr:
Spassus
est, et spassum māchere sollet.
(Ein
Spaß ist es, und Spaß soll es bereiten.)
*
z. B. comnata Zimmer, smotrīere schauen; cummitus Gespenst, valmis fertig;
vanduō Wasser; balma Höhle.
**
z. B. balde/scōrō bald, stātim/sofortim sofort
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